„schwitzen im sitzen“

vermehrtes schwitzen ist in bestimmten situationen wie bei stress oder körperlicher belastung völlig normal und dient unter anderem der regulierung der körpertemperatur. zudem erzeugt schweiß einen sauren film auf der haut, der antimikrobiell wirkt und den natürlichen säureschutzmantel bildet. eine unphysiologisch starke schweißbildung - häufig attackenartig auch in völliger ruhe
und ohne besondere reize - wird als hyperhidrose bezeichnet und hat nicht selten auswirkungen auf das
soziale und berufliche umfeld.
bei der hyperhidrose werden die primäre und die sekundäre hyperhidrose unterschieden.
bei der primären hyperhidrose liegt die ursache für das übermäßige schwitzen in einer fehlfunktion der schweißdrüsen. die primäre hyperhidrose tritt meist tagsüber lokal unter den achseln und/oder an den hand- und fußsohlen oder der stirn auf. sie beginnt im kindes- oder jugendalter;
meist sind andere familienmitglieder ebenfalls betroffen. therapeutisch kommen je nach betroffenem areal neben aluminiumhaltigen deorollern oder sprays die leitungswasseriontophorese oder die injektion von botulinum in betracht. auch operative behandlungen sind möglich, teils aber riskant.
die sekundäre hyperhidrose tritt meist generalisiert, das heißt am ganzen körper auf.
sie ist häufig folge oder begleiterscheinung einer grunderkrankung oder von exogenen faktoren wie z. b. medikamenten und bedarf einer genauen abklärung durch den arzt. mittel der 1. wahl stellt die therapie der grunderkrankung dar, eine symptomatische behandlung kann z. b. medikamentös erfolgen.

dr. natalie grundmeier, hautärzte am markt