dortmunder-augenblicke von walter keller
„du bist keine schönheit…“, so hat herbert grönemeyer seine heimatstadt bochum besungen. ähnliches könnte man für den reviernachbarn dortmund texten. die gut 600.000 einwohner zählende westfalenmetropole zählt nicht zu den optischen schmuckstücken deutscher städte.
aber wie könnte es auch anders sein? mehr als 20.000 tonnen bomben gingen über dem historischen stadtzentrum im 2. weltkrieg nieder und haben es nahezu komplett zerstört. am ende des krieges lag die altstadt in schutt und asche und entlang des wallrings blieben nur wenige alte gebäude und straßenzüge in ihrer ursprünglichen form erhalten. dennoch ist dortmund heute wieder eine lebens- und liebenswerte stadt, die vieles zu bieten hat. dortmund hat charme.
dortmund weist mehr grünfläche auf als manch andere deutsche großstadt. die stadt ist grün, sie verfügt über zahlreiche parks, einen berühmten botanischen garten und einen sehenswerten zoo und mit dem dortmund-ems-kanal auch über eine wasserstraße. in den letzten jahren ist eine art „binnenalster“ im stadtteil hörde entstanden. der phoenix see ist das neue naherholungsgebiet der dortmunder genau an der stelle, die ein wichtiger teil der wirtschaftlichen lebensader der stadt ausmachte und einmal tausenden arbeit gab.
auf einem 200 hektar großen gelände auf den flächen des ehemaligen hochofen- und stahlwerkgeländes von thyssen krupp hat sich in den letzten jahren ein einzigartiger standort für arbeiten, wohnen, kultur und naherholung entwickelt. das phoenix projekt ist teil des gigantischen, noch nicht ganz abgeschlossenen strukturwandels, der dortmund leider immer noch eine der höchsten arbeitslosenquoten der republik beschert: weg von stahl, kohle und bier und hin zu einem dienstleistungs- und hochtechnologiestandort wo auch der einzelhandel eine bedeutende rolle spielt: dortmund gilt als erstklassige einkaufsstadt, der westenhellweg gilt als eine der am meisten frequentierten einkaufsmeilen deutschlands. natürlich geht ohne fußball nichts in der stadt: es sind die erfolge des ballspielvereins borussia, der dortmund in aller welt bekannt gemacht hat. gibt man „dortmund“ in die suchmaschine von google ein, erscheint an vorderster stelle das ergebnis des letzten bundesligaspiels des bvb! damit ist auch schon klar, was fußball für die menschen im pott bedeutet.
walter keller (66) hat ab ende der 1970er jahre als journalist und fotograf für zahlreiche zeitungen in deutschland, der schweiz und österreich sowie für den hörfunk über süd- und südostasien berichtet. zwischen 2003 und 2014 arbeitete er im auftrag der deutschen bundesregierung für die gesellschaft für internationale zusammenarbeit (giz) als projektleiter in sri lanka. wenn er nicht im ausland ist, lebt der gebürtige rheinländer seit 40 jahren sehr gerne in dortmund. in der ausstellung dortmunder augenblicke zeigt er „seine stadt“. viele tausend kilometer hat er seit 2014 mit dem fahrrad in dortmund zurückgelegt – die kamera war immer dabei. das fazit seiner mission: das schöne und liebenswerte an dortmund liegt im detail!
weitere informationen zum autor:
https://ruhrkoepfe.wordpress.com/2017/04/02/sichtwechsel-ein-leben-auf-zwei-kontinenten/
kontakt zum autor:
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
webseite zur ausstellung: